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Nation: | Österreich |
von Susanne Rode
Karol Rathaus, geboren am 16.September 1895 in Tarnopol/Westukraine, entstammte einer Musikerfamilie, die seine pianistische Begabung ausbilden ließ und ihn, was seine in frühen Jahren begonnenen Kompositionsversuche angeht, zwar gewähren ließ, ihn aber zu einer akademischen Karriere hinleiten wollte. 1913 inskribierte Rathaus an der Wiener Universität (und schloß sein Studium 1922 mit einer Dissertation in Geschichte ab). Gleichzeitig wurde er Schüler in der Kompositionsklasse von Franz Schreker. Nach einer Studienunterbrechung während des 1.Weltkriegs folgte er zusammen mit Ernst Křenek dem Lehrer, der 1920 einen Ruf als Professor an die Berliner Musikhochschule erhielt; seine Aufnahmeprüfung in Schrekers Meisterklasse, in der so verschiedene Musiker wie Alois Hába, Jascha Horenstein oder Josef Rosenstock studierten, bestand er durch Vorlage seiner 1.Klaviersonate Nr. 2 (1920) sowie durch überragendes Improvisieren.
Nach dem Studium lebte Rathaus bis zu seiner Emigration 1933 als Lehrer und Komponist in Berlin und zählte bald zu den vielbeachteten, der Avantgarde zugerechneten Talenten. Seine beiden ersten Symphonien lösten kontroverse Diskussionen aus; den ersten einhelligen Erfolg hatte Der letzte Pierrot in der Choreographie von Max Terpis an der Berliner Staatsoper (1927); Rathaus schien sich damit ...