Julio Estrada

Julio Estrada, geboren am 10. April 1943 in Mexiko-Stadt als Sohn spanischer politischer Exilanten, nutzte seine musikalisch-mathematische Doppelbegabung für eine vielseitige Ausbildung. Nach Klavier-, Cello- sowie erstem Kompositionsunterricht bei Julián Orbón (1925–1991) in Mexiko 1960–62 studierte er 1965–69 in Paris bei Nadia Boulanger, Olivier Messiaen, Henri Pousseur und Iannis Xenakis, besuchte Kompositionskurse bei Karlheinz Stockhausen in Köln 1968/69 und György Ligeti in Darmstadt 1972. Das Studium der Computermusik in Stanford (CCRMA, 1981) und des UPIC-Systems von Xenakis am Pariser Centre dʼÉtudes de Mathématique et Automatique Musicales (CEMAMU, 1980–83) erweiterte seine Kenntnisse ebenso wie die Erforschung indigener Musik in New Mexico (1987).

1971 begann Estradas Tätigkeit an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM), als Professor an der dazugehörigen Escuela Nacional de Música, an der er 1995 auch das Laboratorio de Creación Musical (LACREMUS) gründete. Seit 1976 Mitglied des Instituto de Investigaciones Estéticas (IIE) der UNAM, gab er die zehnbändige Enzyklopädie La Música de México (1984/88) heraus und das mit Jorge Gil verfasste, auf Boolescher Algebra basierende Buch Música y teoría de grupos finitos (1984). In seiner Dissertation Théorie de la composition: discontinuum ...