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Nation: | Mexiko |
von Roman Brotbeck
Julián Carrillo, geboren am 28.Januar 1875 in Ahualulco im Estado de San Luís Potosí/México. Carrillo wuchs in einer kinderreichen Indio-Familie unter schwierigsten Bedingungen auf. Wegen des frühen Todes seines Vaters mußte er bereits mit zehn Jahren als Tanzmusiker für den Unterhalt seiner Familie aufkommen. Durch verschiedene Förderungen konnte Carrillo am Conservatorio Nacional in México D.F. [Mexiko-Stadt] Violine studieren. Nach einer Akustikstunde führte er am 13.Juli 1895 ein Experiment durch, das er später zum wichtigsten Ereignis seines Lebens stilisierte: Carrillo versuchte, auf der Violine das kleinste noch hörbare Intervall zu realisieren, und entdeckte dabei den Sechzehntelton.
Aufgrund eines großzügigen Stipendiums von Porfirio Díaz, einem mexikanischen Vorläufer faschistischer Diktatoren, konnte Carrillo 1899 in Europa weiterstudieren. Er gelangte über Paris nach Leipzig, wo er bei Salomon Jadassohn Komposition und bei Hans Becker Violine studierte. Für kurze Zeit wurde er Mitglied des Gewandhaus-Orchesters. Nach weiteren Studien in Gent kehrte er 1903 nach Méxiko D.F. zurück und versuchte, mit verschiedensten Initiativen das mexikanische Musikleben zu bereichern. Während der mexikanischen Revolution (1910–20) ließ er sich teilweise von rechtspolitischen Kräften mißbrauchen, und nach einer kurzen ...