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Nation: | Russland |
von Detlef Gojowy
Joseph Mossejewitsch Schillinger (Iozif Mojseevič Šillinger), geboren am 31. (19.)August 1895 in Char'kov, stammte aus jüdischer Familie holländischer Abkunft. Er erwarb sich musiktheoretische Kenntnisse zunächst autodidaktisch und trat nach Abschluß des Gymnasiums 1914 ins Petersburger Konservatorium ein, wo er Komposition bei Vasilij Kalafati, Nikolaj Čerepnin und Joseph Wihtol und bei Čerepnin hernach auch Dirigieren studierte. 1918 wurde er in Char'kov Lehrbeauftragter für Komposition, 1920 Professor und 1921 Dekan der Kompositionsabteilung. 1920–21 leitete er das Ukrainische Symphonieorchester. Seit 1922 war er Beauftragter für die Kompositionsklasse am Staatlichen Institut für Musikerziehung und am Zentralen Musiktechnikum seit 1926, Professor für Oberkurse am Staatl. Institut für Kunstgeschichte seit 1925 und Vorstandsmitglied der Leningrader Assoziation für Zeitgenössische Musik seit 1926. 1926–28 war er zugleich Vizepräsident der IGNM. 1927 nahm er für das Staatl. Institut für Kunstgeschichte an einer Expedition in den Kaukasus zur Aufzeichnung von Volksmusik teil, wobei er mit amerikanischen Teilnehmern in Kontakt kam und eine Einladung der Society of Cultural Relations with Russia zu einer Vortragsreise in die Vereinigten Staaten erhielt. Von dieser Vortragsreise, 1928, kehrte er nicht mehr nach Rußland zurück.
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