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Nation: | Deutschland |
von Georg Beck
Josef Tal, geboren als Josef Grünthal am 18. September 1910 in Pniewy [Pinne] bei Poznań [Posen]. Sein Vater, der orthodoxe Rabbiner Dr. Julius Grünthal, war in Berlin Direktor eines Waisenhauses (Roscherstraße 5) sowie Dozent für Altphilologie an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. (An dieser Institution hatte er zeitweise auch Franz Kafka unterrichtet.) Die Klavierstunden seiner Schwester Grete weckten Josef Tals Interesse an der Musik. Auf Empfehlung von Julius Prüwer studierte er von April 1928 bis Juli 1932 an der Berliner Musikhochschule: Klavier (Max Trapp), Harfe (Max Saal), Instrumentenkunde (Curt Sachs), Komposition (Heinz Tiessen), außerdem Klavierpädagogik bei Frieda Loebenstein im Seminar für Musikerziehung. Beeinflusst von Paul Hindemith besuchte er in den letzten beiden Studienjahren die in der Hochschule lokalisierte „Rundfunkversuchsstelle“. Unter Leitung von Friedrich Trautwein erhielt er hier erste Einblicke in die Welt der elektroakustisch erzeugten Klänge.
Um aus Nazi-Deutschland im März 1934 ins britische Mandatsgebiet Palästina auswandern zu können, absolvierte Josef Tal an der Berliner Reimann-Schule in kürzester Zeit eine Ausbildung als Photograph. In Palästina hebraisierte er ...