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Nation: | Schweiz |
von Thomas Gartmann
Stand: 15.03.2007
Jacques Wildberger, geboren am 3.Januar 1922 in Basel, erhielt noch vor seiner Einschulung ersten Klavierunterricht. Die Mutter war Schulmusikerin, der Vater ein liberal gesinnter Weinhändler. Während Wildberger das humanistische Gymnasium besuchte, spielte er Hindemith, Bartók, Stravinskij, Křenek, Honegger und Schönberg. 1940–44 studierte er am Konservatorium seiner Heimatstadt Theorie (Gustav Güldenstein) und Klavier (Eduard Henneberger), verzichtete aber auf eine solistische Laufbahn und begann zu komponieren.
1944/45 schrieb er für das Basler Arbeiterkabarett „Scheinwerfer“ Kampflieder auf Texte des von den Nazis ermordeten Erich Mühsam. Damit setzte er sich in Kontrast zur Haltung der Schweiz, die sich in der Igelstellung geistiger Landesverteidigung übte. Die Begegnung mit Wladimir Vogels Oratorium „Thyl Claes“ war für den Freizeitkomponisten 1947 ein Schlüsselerlebnis. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch lernte er bei Vogel im abgeschiedenen Tessiner Onsernonetal 1948–52 die Zwölftontechnik Schönbergs. Parallel dazu machte er sich als Korrepetitor am Basler Stadttheater mit Metier und Orchesterklang bekannt. Mit Quattro pezzi per pianoforte solo nahm er 1951 erstmals an den Darmstädter Ferienkursen teil. Webern und Messiaen wurden in dieser Aufbruchstimmung besonders prägend. Tre mutazioni für Orchester, ein Kompositionsauftrag Heinrich Strobels, ...