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Nation: | Deutschland |
von Konrad Eichler
Stand: 01.06.2011
Helmut Bornefeld, geboren am 14. Dezember 1906 in Stuttgart-Untertürkheim, zählte in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg zu den Exponenten der Evangelischen Kirchenmusik in Deutschland. Nach einer Gesellenprüfung mit dem Berufsziel Gartenarchitekt studierte er 1924–31 Klavier und Tonsatz, zunächst vier Jahre am Adlerschen Konservatorium in Stuttgart, anschließend an der Stuttgarter Musikhochschule bei Alfred Kreutz und Hermann Roth. Nachhaltig beeindruckt war Bornefeld in dieser Zeit von Aufführungen mit Werken der klassischen Moderne – in seinen Erinnerungen (in: Württembergische Blätter für Kirchenmusik, 1981) erwähnt er insbesondere Stravinskijs „Geschichte vom Soldaten“.
Als Leiter des Esslinger Kammerchores (1930–36) führte er neben alter Musik auch Werke von Kurt Weill und Paul Hindemith sowie eigene Kompositionen auf. Damit geriet er in Widerspruch zur Kulturpolitik des Dritten Reiches. Sein Zyklus Afrika singt für Singstimme und Klavier nach Worten schwarzer Dichter (1931) wurde als „Rassenschande“ diffamiert. Als Privatmusiklehrer sah Bornefeld keine Zukunftsperspektiven, und so entschloss er sich 1935 zum Studium der Kirchenmusik an der Musikhochschule Stuttgart, das er 1937 mit der A-Prüfung abschloss.
Im gleichen Jahr trat Bornefeld sein Amt als Kantor und Organist ...