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Nation: | Italien |
von Joachim Noller
Goffredo Petrassi, geboren am 16.Juli 1904 in Zagarolo, unweit von Rom. Nachdem seine Eltern auf der Suche nach besseren Lebensumständen in die Hauptstadt gezogen waren, wurde er in die Schola cantorum von San Salvatore in Lauro aufgenommen, wo ihn (der musikalischen Früherziehung von Renaissance-Komponisten durchaus vergleichbar) die Alltäglichkeit des sakralen Chorgesangs empfing. Nach dem Stimmbruch musste er für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommen und arbeitete 1919–29 in verschiedenen Musikaliengeschäften. Dort entdeckte ihn Alessandro Bustini, der ihm unentgeltlich Klavierunterricht erteilte und ihn später (1928) in seine noch junge Kompositionsklasse am Conservatorio di Santa Cecilia aufnahm.
Von Alfredo Casella gefördert, gelang Petrassi 1932/33 mit seiner Partita für Orchester der internationale Durchbruch. Zur selben Zeit schloss er sein Studium mit einem Kompositions- und Orgeldiplom ab und wurde nun selbst Lehrer am Konservatorium (mit den Unterrichtsfächern Harmonielehre und Kontrapunkt). Unterstützung erhielt der junge Komponist von hohen Kulturfunktionären, die ihn in das faschistische System zu integrieren versuchten. 33jährig wurde er Intendant in Venedigs Teatro La Fenice (mit leitender Funktion auf der Biennale für zeitgenössische Musik), gab dieses Amt jedoch schon 1940 auf, nachdem er ...