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Nation: | Deutschland |
von Brigitte Schäfer-Schwartze
Stand: 01.02.2010
Giselher Klebe, geboren am 28. Juni 1925 in Mannheim, erfuhr bereits im Vorschulalter von seiner Mutter, der Geigerin Gertrud Klebe, musische Prägung und Förderung. Durch Violin- und Klavierunterricht angeregt, bildete sich ein lebhaftes kindliches Interesse an der Entwicklung eigener musikalischer Ideen heraus. Darüber hinaus entfaltete sich frühzeitig Klebes über die Qualität reiner frühkindlicher Versuche hinausgehende zeichnerische Begabung. 1932 übersiedelte die Familie nach München, im Jahr 1936 nach Rostock; der nächste Ortswechsel, bedingt durch die Trennung seiner Eltern, führte Klebe mit Mutter und Schwester nach Berlin. 1938 begann der 13jährige mit der Skizzierung kleiner Kompositionen. Während seiner ersten Musikstudien am Städtischen Konservatorium Berlin in den Fächern Violine, Viola und Komposition (ab 1940) lernte Klebe durch seine Musikgeschichtsdozenten Hans Boettcher und Hermann Halbig etliche der als »entartet« geltenden Werke Schönbergs, Stravinskijs und Hindemiths kennen.
Klebes ethische und politische Grundeinstellung entwickelte sich vor dem Hintergrund eskalierender nazistischer Gewalt; mit Abscheu erlebte der Jugendliche die Zerstörung der Synagoge in der Fasanenstraße. Zur direkten Teilhabe an den Leiden der Verfolgten des NS-Regimes führte Klebes Bekanntschaft mit dem kommunistischen Maler Fritz Ohse, den ...