Geburtstag: | |
Todestag: | |
Nation: | Georgien |
von Dirk Wieschollek
Stand: 15.05.2020
Gija Kančeli [Gia Qančʼeli, Giya Kancheli, auch: Kantscheli], geboren am 10. August 1935 in Tbilissi [Tiflis] / Georgien, erhielt ersten Klavierunterricht an der Musikschule seiner Heimatstadt. 1959–63 studierte er am Konservatorium Tbilissi Komposition bei Ilʼja Tuskija und lehrte dort 1971–80 Instrumentation. 1984–88 war er 1. Sekretär des Georgischen Komponistenverbands. 1971 wurde Kančeli musikalischer Leiter des Rustaweli-Theaters in Tbilissi, wo in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur Robert Sturua zahlreiche Schauspielmusiken (u. a. zu Stücken von William Shakespeare, Jean Anouilh und Bertolt Brecht) entstanden. Darüber hinaus war er – wie viele andere Komponisten aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion (z.B. Alfred Schnittke, Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür) – insbesondere in den 1970er- und 1980er-Jahren intensiv als Komponist für den Film tätig, dessen technische Verfahrensweisen auch in der kompositorischen Ästhetik seiner für den Konzertsaal bestimmten Werke ihre Spuren hinterlassen haben: Mit ihren harmonischen und klangfarblichen »Beleuchtungswechseln«, plakativen Kontrasten, erinnerungsartigen Episoden und oft sehr langsamen Zeitmaßen zeigt Kančelis Musik deutliche Affinitäten zu Techniken wie Montage, Schnitt, Rückblende und Zeitlupe. Bis 2003/04 arbeitete Kančeli für Film ...