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Nation: | Tschechische Republik |
von Paul Schendzielorz
Gideon Klein, geboren am 6. Dezember 1919 in der mährischen Kleinstadt Přerov als jüngstes von vier Kindern. Sein Vater Jindřich war Viehhändler; in der Familie seiner Mutter, Ilona Marmorstein, wurde aktiv musiziert. Die Erziehung der Kinder verband jüdische Tradition mit Aufgeschlossenheit für moderne geistige und künstlerische Strömungen. Sechsjährig erhielt Klein Klavierunterricht bei Karel Mařík, dem Direktor der Städtischen Musikschule Přerov. Elfjährig kam er zu Růžena Kurzová in Prag, wohin er zunächst einmal im Monat reisen musste, bis er noch 1931 nach Prag übersiedelte. Dort wohnte er bei seiner sieben Jahre älteren Schwester Eliška, die ebenfalls Pianistin war. 1934 wechselte Klein zu Vilém Kurz, dem Vater von Růžena Kurzová und hochgeschätzten tschechischen Klavierpädagogen, dessen Meisterklasse am Konservatorium er 1939, ein Jahr nach dem Abitur, mit Beethovens 4. Klavierkonzert absolvierte.
Kleins erster erhaltener Kompositionsversuch ist die fünfsätzige Suite lyrique für Klavier (1929); sein erstes ausgereiftes Werk sind die Vier Sätze für Streichquartett (1936/38). Neben vielen Skizzen und Plänen folgten acht kammermusikalische und fünf vokale Werke, von denen einige nur fast vollendet sind.
In der Hauptstadt des jungen tschechoslowakischen ...