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Nation: | Frankreich |
von Ellen Overweel
Germaine Tailleferre, geboren am 19.April 1892 in Parc-Saint Maur bei Paris. Ihre Familie war wohlhabend, ein Musikstudium wollte ihr Vater aber nicht finanzieren. Mithilfe ihrer Mutter erhielt sie ab 1904 Klavier- und musikalischen Elementarunterricht am Pariser Konservatorium. Sie errang Preise in Harmonielehre (1913) und Kontrapunkt (1914), wobei zum Preisrichterkollegium Gabriël Fauré und Claude Debussy gehörten.
Nach dem 1.Weltkrieg zog die Familie nach Montparnasse. Dieses Stadtviertel spielte als kulturelles Zentrum von Paris eine bedeutende Rolle. Tailleferre wurde Mitglied eines Künstlermilieus, zu dem z.B. Pablo Picasso, Maurie Laurencin und Guillaume Apollinaire gehörten. Erik Satie lud sie 1917 zu seinen Konzerten in die Rue Huyghens ein. Dort wurden auch von Germaine, seiner „fille musicale“, verschiedene neue Werke gespielt, und es traf sich „Le Groupe des Six“: Darius Milhaud, Arthur Honegger, Georges Auric, Louis Durey, Francis Poulenc und Germaine Tailleferre. Beeinflußt von Erik Satie und Jean Cocteau suchten sie in den 20er-Jahren nach einer anti-romantischen, zugleich aber spezifisch französischen Musik.
1923 erhielt Tailleferre einen Auftrag von den Ballets Suédois, dem Schwedischen Ballett in Paris. Innerhalb eines Monats entstand Le Marchand d'oiseaux [Der ...