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Nation: | Brasilien, |
von Ralph Paland
Stand: 01.02.2014
Florivaldo Menezes Filho, geboren am 18. April 1962 in São Paulo, wuchs in einer kunstinteressierten Literatenfamilie auf und erhielt seit seinem fünften Lebensjahr Klavierunterricht. Im bildungsbürgerlichen Familienumfeld wurde er früh mit der klassischen Musiktradition, der europäischen Philosophie sowie den avanciertesten Strömungen der neuen Musik vertraut. 1980–85 studierte Menezes bei Willy Corrêa de Oliveira an der Universidade de São Paulo Komposition und ging dann – gefördert durch ein DAAD-Stipendium – nach Europa.
Begleitet von Kompositionskursen bei Pierre Boulez im Centre Acanthes in Villeneuve lez Avignon und Luciano Berio im Mozarteum Salzburg, absolvierte er 1986–90 ein Studium der elektronischen Komposition bei Hans Ulrich Humpert an der Musikhochschule Köln. Aufgrund starker theoretischer Interessen, die sich bereits 1984/85 in seiner Schrift Apoteose de Schönberg (publiziert 1987) niederschlugen, begann er 1987 die Arbeit an seiner von Henri Pousseur betreuten musikwissenschaftlichen Dissertation über die Beziehung der Musik Berios zur strukturalistischen Phonologie, mit der er 1992 an der Université de Liège promoviert wurde. Für seine in diesem Zusammenhang entstandene, separat publizierte Analyse von Berios elektroakustischer Komposition Visage erhielt er 1990 den Premio Latina di Studi Musicali. Nachdem Menezes 1991 als ...