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Nation: | Italien |
von Hans-Günter Klein
Ferruccio Dante Michelangiolo Benvenuto Busoni, geboren am 1.April 1866 in Empoli bei Florenz, war der Sohn eines Klarinettenvirtuosen und der Pianistin Anna Weiß-Busoni, deren Vorfahren väterlicherseits aus Bayern stammten. Ihre Familie lebte im damals österreichischen Triest, wo auch Ferruccio aufwuchs. Die in den italienischen Kulturkreis integrierte Mutter unterrichtete ihn im Klavierspiel; mit 7½ Jahren trat er zum erstenmal öffentlich auf. In Graz erlernte Busoni die deutsche Sprache und das kompositorische Handwerk: Bei Wilhelm Mayer (Pseudonym: A.W. Remy) hatten auch Emil Nikolaus von Reznicek, Wilhelm Kienzl, Felix Weingartner und Richard Heuberger studiert. 1886 ging Busoni nach Leipzig, wo er u.a. Delius, Mahler und Grieg kennenlernte und wo seine erste Bach-Bearbeitung entstand (BWV 532). In den folgenden Jahren unterrichtete er Klavier an verschiedenen Konservatorien: 1888–90 – auf Vermittlung Hugo Riemanns – in Helsinki, 1890/91 in Moskau, 1891–94 in Boston. 1890 heiratete er Gerda Sjöstrand, die Tochter eines schwedischen Bildhauers. In den USA wandelte sich Busoni, der sich in Leipzig weitgehend als Deutscher gefühlt hatte, in seinem Bewußtsein und seinem geistigen Anspruch zum Kosmopoliten.
1894 ließ er sich in Berlin nieder, von ...