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Nation: | Ungarn |
von János Maróthy
Ferenc Szabó, geboren am 27.Dezember 1902 in Budapest. Seine Eltern stammten aus armen Bauernfamilien und kamen in die Hauptstadt Ungarns, um dort Arbeit zu finden: sein Vater als Kellner und seine Mutter als Dienstmagd. Schon als Gymnasialschüler trat Szabó mit progressiven Intellektuellen der Stadtbibliothek in Verbindung – und wurde wegen seiner atheistischen Überzeugung vom Gymnasium der Piaristen verwiesen. Während der Kriegsjahre nahm er Violinstunden bei einem Bratschisten des Opernhauses; als Entgelt brachte er dem Lehrer regelmäßig das Mittagessen ins Haus. Während der Schulferien mußte er täglich 13 Stunden in einer Maschinenfabrik arbeiten.
1921 kam er als Kompositionsstudent auf die Budapester Musikakademie. Nach Unterricht bei Leó Weiner und Albert Siklós verbrachte er seine entscheidendsten Studienjahre bei Zoltán Kodály (1923–26), nachdem dieser von seinem „Zwangsurlaub“ – als Strafe für seine Tätigkeit in der ungarischen Räterepublik von 1919 – zurückgekehrt war. Er und Bartók galten damals den progressiven Studenten als Vertreter einer alternativen Musikkultur und – sogar politisch – alternativer Verhaltensmuster in den Jahren des weißen Terrors mit seinem wiederaufblühenden halbfeudal-halbbürgerlichen Konservativismus. Die von ihnen entdeckte ungarische Volksmusik mobilisierte in Szabó auch ...