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Nation: | Tschechische Republik |
von Josef Bek
Erwin (später auch Ervín) Schulhoff, geboren am 8.Juni 1894 in Praha [Prag]. Sein Vater stammte aus einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie. Sein Uronkel war der Pianist Julius Schulhoff (1825–98); seine Mutter die Tochter des Konzertmeisters eines Theaterorchesters in Frankfurt/Main. Sein Bruder Heinz starb früh; seine Schwester Viola studierte in Dresden Malerei. Der Frühbegabte begann seine pianistische Ausbildung 1904 am Prager Konservatorium und setzte sie 1906 an Horáks Musikinstitut in Wien fort. Am Leipziger Konservatorium begann er 1908, neben Klavier (Robert Teichmüller) auch Komposition (Stephan Krehl, Max Reger) zu studieren. Seine Studien schloß er 1913 mit dem Wüllner-Preis in Köln ab (Lazzaro Uzielli, Carl Friedberg: Klavier; Franz Bölsche: Kontrapunkt; Ewald Strasser: Instrumentation; Fritz Steinbach: Dirigieren und Komposition). Als Pianist gewann er im Herbst 1913 in Berlin den Felix Mendelssohn Bartholdy-Preis; den gleichen Preis errang er 1918 als Komponist für seine Klaviersonate (1918).
Den Krieg erlebte er als Soldat in der österreichischen Armee. Gegen Desillusion und Depressionen wehrte er sich mit Ironie und Zynismus, wurde schließlich zum Pazifisten und neigte später immer stärker zu linken politischen Strömungen. Seinen künstlerischen Weg ...