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Nation: | Ungarn |
von Thomas Schipperges
Ernst von (Ernö) Dohnányi, geboren am 27.Juli 1877 in Poszónyi [Preßburg], erhielt ersten Musikunterricht von seinem Vater. Dann übernahm sein Onkel, der Domorganist Karl Forstner, von Dohnányis musikalische Ausbildung. Früh hatte er Erfolge als Pianist und Komponist. 1893 spielte das Duesberg-Quartett in Wien die Uraufführung eines Klavierquartetts fis-moll (1891/93). Nach der Schulzeit studierte er an der Musikakademie in Budapest Klavier bei dem Liszt-Schüler Stephan Thomán und Komposition bei Hans Koessler. Zunehmend gefeiert trat von Dohnányi in ganz Europa, in Rußland und in den Vereinigten Staaten auf.
1905 wurde er von Joseph Joachim an die Berliner Musikhochschule berufen; seit 1908 lehrte er hier als Professor. Der Beginn des 1.Weltkriegs bewog ihn 1915 zur Rückkehr nach Ungarn. – Als Lehrer für Klavier an der Budapester Musikakademie entwickelte von Dohnányi weitreichende Konzepte zur Reform des akademischen Musikunterrichts. 1919, während der Episode der ungarischen Räterepublik, war er Direktor der nun umbenannten Nationalen Ungarischen Musikhochschule. Die Reinstitutionalisierung der Monarchie (mit „vakantem Thron“) und die Etablierung des Regimes unter Miklós Horthy erzwangen die Abgabe des Direktorenamts und seine zeitweilige Beurlaubung. Noch ...