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Nation: | Österreich |
von Susanne Rode
Egon Wellesz, geboren am 21.Oktober 1885 in Wien, begann im Alter von 14 Jahren zu komponieren. Impuls dafür war der überwältigende Eindruck von Beethovens 9.Symphonie und von Webers „Freischütz“ an der Wiener Hofoper, und auch im weiteren zogen Wellesz die Inszenierungen der Ära Mahler/Roller wie Mahlers Persönlichkeit in ihren Bann. Für den Studenten, der zunächst an der juristischen Fakultät inskribiert hatte, dessen eigentliches Interesse aber bald ausschließlich dem Musikgeschichtsstudium bei Guido Adler galt, kamen verschiedenste Einflüsse hinzu: die Renaissance antiker Formen im Gewand moderner Sensibilität in Hofmannsthals frühen Dramen, Theorieunterricht bei Schönberg, ein erster Aufenthalt in England im Juni 1906. Nach der Promotion über Giuseppe Bonno (1908) vertiefte sich Wellesz in Studien zur Frühgeschichte der Oper, unterrichtete Musikgeschichte und widmete sich mehr und mehr dem Studium der Gregorianik, insbesondere der östlichen Kirchenmusik. Spätestens seit Entzifferung der byzantinischen Notenschrift (1917) datiert seine internationale Anerkennung als Wissenschaftler.
Inzwischen hatte ihn sein 1.Streichquartett (1911/12) auch als Komponist bekanntgemacht. Sein Bühnenschaffen, ausgelöst durch die Gastspiele der Ballets Russes in Wien, welche ihm den Weg vom nachwagnerschen Musikdrama zu einer Erneuerung des dramatischen Stils ...