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Nation: | Litauen |
von Ingo Hoddick
Eduardas Balsys, geboren am 20. Dezember 1919 in Nikola'ev/Ukraine als Sohn eines Litauers und der deutschstämmigen Barbara Renner. Er wuchs in Klaipėda [Memel] an der Ostseeküste auf, die für ihn immer eine wichtige Inspirationsquelle blieb. 1939 absolvierte er dort das Litauische Gymnasium; anschließend war er bis 1945 als Lehrer für naturwissenschaftliche Fächer und Musik tätig. 1945–50 studierte er an den Staatskonservatorien in Kaunas und (ab 1949) in Vilnius Komposition bei Antanas Račiūnas (1905–1984, einem Schüler von Nadia Boulanger). Daran schloss sich bis 1953 eine Aspirantur am Konservatorium in Leningrad (heute: St. Petersburg) bei Viktor Vološinov an.
Seit 1953 lehrte er Musiktheorie und seit 1960 Komposition am Litauischen Staatskonservatorium (heute: Litauische Musikakademie) in Vilnius, an dem er ab 1969 als Professor für Komposition tätig war. Zu seinen Schülern zählen Anatolijus Šenderovas, Algirdas Martinaitis (Jg. 1950) und Vidmantas Bartulis (Jg. 1954).
In der litauischen Musikgeschichte ist Balsys ein Bindeglied zwischen den Begründern der Nationalmusik – Mikalojus Konstantinas Čiurlionis und Juozas Gruodis (1884–1948) – einerseits und der jüngeren Komponistengeneration andererseits. Gemeinsam ist ihnen allen die Idee einer Verknüpfung von Elementen der nationalen Volksmusik ...