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Nation: | Volksrepublik China |
von Christian Utz
Stand: 01.06.2006
Tan (Nachname) Dun (Vorname), geboren am 18. August 1957 im Kreis Changsha/Hunan, verbrachte seine Kindheit im Dorf Si Mao in der zentralchinesischen Provinz Hunan. Früh lernte er regionale Volkslieder kennen und chinesische Instrumente spielen, u.a. die zweisaitige Kniegeige Erhu und die Bambusquerflöte Dizi. Nach Beginn der Kulturrevolution (1966) wurden Tans Eltern in abgelegene Gegenden zur Zwangsarbeit verschickt. Während der Kulturrevolution eignete sich Tan Dun Kenntnisse im Spiel der westlichen Violine an sowie ein umfangreiches Repertoire chinesischer Volkslieder. Wie zahlreiche andere „Jugendliche mit Schulbildung“ wurde er 1974 zum Reisanbau aufs Land verschickt. In der Huangjin-Kommune im Landkreis Wangcheng in Hunan verbrachte Tan ca. eineinhalb Jahre und machte dort musikalische Erfahrungen mit Aufführungen der so genannten Modellwerke (Yangbanxi), propagandistisch ausgerichteten Opern (u.a. Musikstücken), die hier an die lokale Opernform von Hunan (Huaguxi) angepasst waren. Noch vor dem Ende der Kulturrevolution (1976) erhielt Tan die Möglichkeit, Mitglied der Peking-Operntruppe Hunans zu werden, wo er ca. ein Jahr lang (westliche) Violine spielte und einfache Arrangements anfertigte.
1977 wurde Tan ins Zentrale Konservatorium Beijing aufgenommen und studierte dort 1978–83 Komposition bei Li Yinghai und Zhao Xingdao ...