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Nation: | Deutschland |
von Carolin Naujocks
Cornelius Schwehr, geboren am 23. Dezember 1953 in Freiburg/Br., lernte zunächst Gitarre spielen, bevor er 1970–74 bei Walter Heck in Freiburg privaten Theorie- und Kompositionsunterricht erhielt. 1975–81 studierte er an der Freiburger Hochschule für Musik Komposition bei Klaus Huber, Musiktheorie bei Peter Förtig und Gitarre bei Denise Lavenchy. 1981–83 setzte er sein Kompositionsstudium bei Helmut Lachenmann in Stuttgart fort.
Charakteristisch für Schwehrs Musiksprache ist der kammermusikalische Ansatz, der bis in seine Orchestermusik hinein bestimmend bleibt. Dabei korrespondiert das betont konstruktivistische Moment mit einer Detailversessenheit, die sich in präzisester Ausarbeitung verschiedener Artikulationsweisen ausdrückt. Neben Kammermusik, Ensemble- und Orchesterstücken schrieb Schwehr seit 1982 zahlreiche Bühnen-, Film- und Hörspielmusiken, die in Zusammenarbeit u.a. mit dem Filmemacher Didi Danquart oder dem Autoren Christian Geissler entstanden. Auch sie sind kammermusikalisch in der Faktur, reduziert, zwischen Geräusch, Klang und Nachhall eher nach innen gekehrt, mehr intensiv als extensiv auf kleine Eingriffe bedacht, die andere Ergebnisse bringen, Erfahrungen zulassen. Subversiv sind seine Stücke, bezogen auf den Umgang mit dem musikalischen Material, in der Formulierung von Artikulationsweisen und damit Haltungen. Hier drückt sich Schwehrs Skepsis gegenüber einem eindimensionalen Fortschrittsdenken aus, ...