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Nation: | Großbritannien |
von Hermann-Christoph Müller
Stand: 01.05.2004
Cornelius Cardew, geboren am 7.Mai 1936 in Winchcombe/Gloucestershire, stammte aus einer Kunsthandwerkerfamilie: Sein Vater war Töpfer, seine Mutter Malerin und Kunstlehrerin. Für einen Mitteleuropäer wuchs er unter ungewöhnlichen und eigentümlich gegensätzlichen Bedingungen auf. Der ländlich spartanischen Lebensweise ohne fließendes Wasser und Elektrizität stand eine durch den weitgereisten Vater vermittelte Weltoffenheit gegenüber, die ihn bereits in der Jugendzeit mit der japanischen, chinesischen, indischen sowie der afrikanischen Kultur vertraut werden ließ.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er 1943–50 als Chorsänger an der Canterbury Cathedral School in Cornwall. 1953–57 studierte er an der Royal Academy of Music in London Violoncello und Klavier bei Percy Waller und Kyla Greenbaum sowie Komposition bei Howard Ferguson. Sein Interesse an zeitgenössischer Musik stieß dort allerdings auf Unkenntnis und offene Ablehnung. 1957 ging er nach Köln, wo er bei Gottfried Michael König elektronische Musik studierte und später Assistent von Karlheinz Stockhausen wurde, dessen Entwürfe zu „Carré“ er kompositorisch ausarbeitete. Einen entscheidenden Einfluß übte John Cage auf ihn aus, dem er 1958 als Korrepetitor bei der europäischen Erstaufführung des „Concert for Piano and Orchestra“ assistierte. Nach seiner ...