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Nation: | Frankreich |
von Imke Misch
Claude André François Ballif, geboren am 22. Mai 1924 in Paris. Als Kind einer intellektuellen Familie – sein Vater lehrte an der École Polytechnique, ein Onkel am Collège de France, zwei Tanten waren Schülerinnen von Vincent d'Indy – erhielt Ballif bereits seit seinem 6. Lebensjahr Geigenunterricht. 1942 begann er ein Musikstudium am Konservatorium von Bordeaux (Solfège, Violine und Komposition bei Henriette Drouet, Henri Giraud und Jean-Fernand Vaubourgoin), das er 1948–51 in Paris bei Tony Aubin (Komposition), Noël Gallon (Kontrapunkt und Fuge) und Olivier Messiaen (Analyse) fortsetzte. Mit Beginn seines kompositorischen Schaffens in der 2. Hälfte der 40er-Jahre entwickelte Ballif als Grundlage seiner musikalischen Sprache ein harmonisches Konzept, das er als „metatonal“ bezeichnete, da es modale, tonale und atonale Charakteristika systematisch in sich zu vereinen sucht. Seine theoretischen Überlegungen zur metatonalen Harmonik fasste Ballif ab 1949 in einer Abhandlung zusammen, die 1956 unter dem Titel Introduction à la métatonalité publiziert wurde.
1954 kam Ballif mit einem Stipendium des DAAD nach Berlin, um an der Hochschule für Musik Unterricht in Komposition bei Boris Blacher und in Analyse bei Josef ...