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Nation: | Deutschland |
von Christopher Grafschmidt
Stand: 01.05.2004
Boris Woldemar Heinrich Blacher, geboren am 19. (6.) Januar 1903 in Yingkou [Niutschwang/Newchwang], einer chinesischen Hafenstadt an der Nordküste des Gelben Meers. Sein aus Tallinn [Reval] stammender Vater war Filialleiter der Russisch-Chinesischen Bank; die Familie lebte 1908–11 in Yantai [Tschifu/ Chefoo], 1912–14 in Wuhan [Hankou/Hankau], 1914–19 im sibirischen Irkutsk und ab 1919 in Harbin [Charbin] in der Mandschurei. Angeregt durch den Vater wandte sich der junge Boris in Yantai dem Klavier zu. In Irkutsk erhielt er Unterricht im Geigenspiel, in Musiktheorie und Harmonielehre; in den Ferien arbeitete er als Hilfsbeleuchter im Theater. Für das Emigranten-Orchester in Harbin instrumentierte der 16jährige Klavierauszüge, darunter Puccinis „Tosca“.
Nach dem Abitur reiste Blacher 1922 in Begleitung seiner Mutter nach Berlin, um dort bis 1925 an der Technischen Hochschule Architektur und Mathematik zu studieren. Ab etwa 1923 war Blacher auch Kompositionsschüler von Friedrich Ernst Koch; 1927–31 studierte er an der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität) Musikwissenschaft bei Friedrich Blume, Arnold Schering und Erich Moritz von Hornbostel. Eine Dissertation über Instrumentationslehren des frühen ...