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Nation: | Russland |
von Wolfgang Mende
Stand: 01.10.2010
Arthur Vincent Lourié (eigentl. Naum Izrailevič Lur'e), geboren am 14. (2.) Mai 1891 in Propoisk (Gouvernement Mogilev, heute Weißrussland), nach eigenen Angaben 14. (2.) Mai 1892 in St. Petersburg, stammte aus einer wohlhabenden jüdisch-sephardischen Holzhändlerfamilie. Schon in früher Kindheit erhielt er Klavierunterricht von seiner Mutter, besuchte in Odessa die Handelsschule und nahm um 1910 ein Studium am Petersburger Konservatorium bei Aleksandr Glazunov (Komposition) und Marija Barinova (Klavier) auf.
Ein Ausbrechen aus der Tradition, das bald auch zu einem Abbruch des Studiums führte, deutete sich bereits in den von Debussy und Skrjabin beeinflussten Klavierzyklen der Jahre 1910/13 an. In den folgenden Jahren gelangte Lourié zu innovativen Kompositionstechniken, deren Avanciertheit in der zeitgenössischen russischen Musik singulär war. Wesentliche Impulse empfing er 1912 durch Ferruccio Busoni und den Kunstmäzen Nikolaj Kul'bin, der ihn in die Kreise der Petersburger Avantgarde einführte. Im Jan. 1914 beteiligte sich Lourié – u.a. mit einem Beitrag zu dem Manifest My i zapad [Wir und der Westen] – an einer gegen Filippo Tommaso Marinetti gerichteten Veranstaltung der Petersburger Futuristen. Seit dieser Zeit galt er ...