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Nation: | Norwegen |
von Lutz Lesle
Stand: 01.06.2011
Arne Nordheim, geboren am 20. Juni 1931 in Larvik am Oslofjord, wo er früh die Kirchenglocken läutete und die Orgel schlug. 1948 begann er am Musikkonservatorium in Oslo ein Orgelstudium. Unter dem Eindruck der „Auferstehungssymphonie“ von Gustav Mahler entschied er sich jedoch, Komponist zu werden. Enttäuscht vom konservativen Geist seiner Lehrer verließ er das Konservatorium 1952 ohne Abschluss. Während er sich als Hafenarbeiter, Telegrafenbote und Chorleiter durchschlug, studierte er Noten und Schallplatten neuer Musik aus Schweden, Dänemark und Zentraleuropa. 1955 reiste er über Kopenhagen, wo ihn Vagn Holmboe in die Kompositionstechnik Béla Bartóks einführte, nach Paris zu den Vätern der Musique concrète, Pierre Schaeffer und Pierre Henry.
Fasziniert von den Möglichkeiten elektronischer Klangmodulation, nutzte er um 1960 die Studios der Stiftung Gaudeamus in Bilthoven und des Schwedischen Rundfunks in Stockholm. 1967–72 arbeitete er häufig im Experimentalstudio des Polnischen Rundfunks, wo frühe elektronische Werke entstanden, darunter Solitaire (1968) und Pace (1970). Erste Anerkennung in Skandinavien brachten ihm der Liederzyklus Aftonland [Abendland] für Sopran und Kammerensemble (Pär Lagerkvist, 1959) und Epitaffio für Orchester und Tonband auf ein ...