Geburtstag: | |
Nation: | Russland |
von Bertold Seitzer
Stand: 01.06.2006
Anna Ikramova, geboren am 5. Februar 1966 in Moskau, wuchs in einem zeittypischen Moskauer Intellektuellenhaus auf. Ihr Vater Kamill Ikramov, ein in Sowjetrussland bekannter Schriftsteller und Journalist, gehörte zum Kreis der politisch Oppositionellen, der so genannten Intelligenzija. Als Kind besuchte sie das Musikgymnasium des Konservatoriums „Pjotr Čajkovskij“ und erhielt als Schülerin ersten Kompositionsunterricht von Tat'jana Čudova, der Assistentin von Tichon Chrennikov, dem langjährigen Vorsitzenden des sowjetischen Komponistenverbands. Gleichzeitig bekam sie intensiven Unterricht in den Fächern Musiktheorie (Jurij Cholopov), Klavier (Valentin Jermačenko) und Klarinette (Lev Michajlov).
Es folgten die Jahre am Čajkovskij-Konservatorium (1983–88) mit den Studiengängen Komposition, Musiktheorie und Klarinette. Ikramovas künstlerische Entwicklung in dieser Zeit war beeinflusst durch Kontakte zu den Komponisten Nikolaj Korndorf, von dem sie in Instrumentation und Partiturspiel unterrichtet wurde, Grigorij Gobernik, Alfred Schnittke, Sofija Gubajdulina, Viktor Suslin und Vjačeslav Artëmov. Schon in Schul- und Studentenjahren wurden Ikramovas Werke aufgeführt und verlegt. Sie experimentierte viel im Bereich Kammermusik und erhielt Kompositionsaufträge für Filmmusiken.
Seit 1990 lebt sie in Deutschland. 1991–96 studierte sie an der Folkwang-Hochschule ...