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Nation: | Griechenland |
von Matthias Henke
Anestis Logothetis, geboren am 27.Oktober 1921 in Pyrghos (heute Burgas) in Bulgarien als Sohn griechischer Eltern, legte 1941 am humanistischen Gymnasium von Thessaloniki sein Abitur ab. 1942 ließ er sich in Wien nieder, um sich an der Technischen Hochschule für Bauwesen zu immatrikulieren. Von dem ursprünglichen Berufsziel nahm er 1945 endgültig Abstand, um zur Hochschule für Musik und darstellende Kunst überzuwechseln. Hier studierte er Komposition (bei Alfred Uhl), Musiktheorie (bei Erwin Ratz), Dirigieren (bei Hans Swarovsky), ferner Klavier. 1951 schloß er sein Studium mit Auszeichnung ab. Ein Jahr später wurde er österreichischer Staatsbürger.
1957 hielt er sich für eine Arbeitsphase im elektronischen Studio des WDR vorübergehend in Köln auf: Unter der Anleitung von Gottfried Michael Koenig beschäftigte er sich erstmals mit elektroakustischen Klangphänomenen und deren Mikrostrukturen. 1959 entstand seine Komposition Struktur-Textur-Spiegel-Spiel. Für sie entwickelte Logothetis, angeregt durch Oskar Rainer („Musikalische Graphik“, Wien 1925) und Vasilij Kandinskij („Punkt und Linie zu Fläche“, München 1926), die „graphische Notation“. Mit ihrer Hilfe wollte er u.a. jene musikalischen Momente konkretisieren, „die allein schon wegen ihres Konfigurationen-Aufbaus und deren Zusammenballungen auf dem ...