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Nation: | Schweiz |
von Mark Behrens
Stand: 01.03.2024
Das Prosadebüt ließ bereits erkennen, wie Texte des Schriftstellers Lukas Bärfuss in Zukunft aussehen könnten: „Die toten Männer“ (2002) ist eine Novelle. Versteht man die Novelle als eine Prosaform mit besonderer Nähe zum Drama, wird deutlich, warum der Text auf das Potenzial des Autors schließen ließ. Ein Buchhändler, geschäftlich erfolgreich, verheiratet und Vater einer fast erwachsenen Tochter, wird Opfer jenes Überdrusses, der schließlich auch eine Gefahr für andere wird. Die Enge, die der Ich-Erzähler empfindet, weil er seine Frau nicht mehr liebt und ihr deshalb entfliehen will, könnte auch Stoff für ein Beziehungsdrama sein, doch war „Die toten Männer“ ein flüssig erzähltes Prosadebüt des Autors. 2008 legte er mit „Hundert Tage“ seinen ersten Roman vor und hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Ruf als Dramatiker erarbeitet. Von 2001 bis 2008 wurden zahlreiche Stücke inszeniert, von denen sechs in Buchform erschienen. Mit ihnen zählte Bärfuss zu den erfolgreichsten jüngeren Dramatikern dieser Jahre.
Schon mit der Groteske „Meienbergs Tod“, 2001 in einer Inszenierung von Samuel Schwarz am Theater Basel uraufgeführt, begann diese Erfolgsgeschichte. Ein Stück über den Tod des Journalisten Meienberg habe der Zuschauer zu ...