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Marie-Hélène Lafon

Geburtstag: 1. Oktober 1962
Nation: Frankreich

von Marina Ortrud M. Hertrampf



Marie-Hélène Lafon - Essay

Stand: 15.05.2021

Literarisch anspruchsvolle Regionalromane fern von ideologisierender Volkstümelei und populärliterarischem Kitsch erleben in den letzten Jahrzehnten eine beispiellose Renaissance. Es handelt sich dabei um einen Trend der Gegenwartsliteratur, der sich nicht nur in Frankreich beobachten lässt, aber eben auch dort. Die im Anschluss an Pierre Michons 1984 erschienenes Buch „Vie minuscules“ (Winzige Leben) in Frankreich entstehenden Regionalromane von Pierre Bergougnioux, Richard Millet und Jean-Loup Trassard, der sich selbst als „Schriftsteller der Landwirtschaft“ bezeichnet, schreiben sich zwar in gewisser Weise in diese Traditionen ein, unterscheiden sich dabei aber doch auch ganz maßgeblich von diesen: Obwohl sich die Werke dieser Autoren im Einzelnen sehr stark voneinander unterscheiden, ähneln sie sich hinsichtlich ihrer sehr elaborierten und poetischen Sprache.

Ab der Jahrtausendwende lässt sich eine weitere Verschiebung beobachten, die die autobiografischen Elemente ebenso verstärkt wie die ethnologischen, soziogeografischen und ökologischen. Heimat wird weiterhin ohne patriotische, folkloristische oder wehmütig-klagende Bedeutungsdimensionen als das Land der Väter verstanden, als geografischer Raum, an dem man geboren wurde und aufwuchs und zu dem das schreibende Subjekt zumeist in einem ambivalenten Verhältnis steht. Die literarische Inszenierung der ...



Der Artikel über Marie-Hélène Lafon ist nur einer von derzeit mehr als 650 Artikeln über Leben und Werk herausragender Schriftsteller des 20. und 21. Jahrhunderts im „KLfG – Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur“ Das KLfG bietet ausführliche Biografien, verzeichnet alle Originalausgaben und sämtliche Übersetzungen ins Deutsche sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
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